zum Archiv

WENN TUCH TANZT…

Einweihung des Skulpturengartens und der Skulptur von STEPHAN HÜSCH am Samstag, 16. September 2017

Wenn das scheinbar statisch und solide Gedachte sich in Bewegung versetzen lässt, wenn das Tuch im Flug, das in einer kaum zu fassenden Bewegung durch die Luft schwebt, in der es durch den Luftzug sich aufbauscht und erst hierdurch – im Flug – die Stofflichkeit des Tuches an Räumlichkeit gewinnt, sich auffaltet in eigentümliche Figuren, bevor es – sobald man es wieder auffängt, schlaff und leblos an unseren Händen herunterfallen würde… In Stephan Hüschs Skulpturen sind diese Bewegungen eingefangen, jedoch nicht etwa zum Stillstand gebracht, sondern derart übersetzt und durch die verschiedenen Ebenen hintereinander aufgefächert, dass sich eine vollkommen andere Bewegungsform herstellt. Diese Übertragung von Bewegung in eine andere Form und Materialität entsteht über die verschiedenen hintereinander geschichteten Ebenen, die durch sichtbare Konstruktionselemente verbunden jeweils einzelne Aspekte der Bewegung einfangen. Durch Perspektivierung, durch Licht und Schattenwurf entsteht somit im Auge der BetrachterIn erst eine zusammenhängende Gestalt. Die 3-dimensionale Darstellung in der Zeit, die sich als Bewegung manifestiert, wird hier wiederum aufgelöst, analysiert und zerlegt, und erst im Layering der einzelnen Schichten stellt sich erneut eine Leichtigkeit ein, die sich durch den Bruch zwischen einer fließenden, weichen Bewegung und einer stabilen Materialität vermittelt.
www.stephanhuesch.com